Ich habe als Kind auch schon sehr gerne gelesen. Das wollte ich an meinen Sohn weitergeben. Gestern bin ich zufällig auf ein Video geraten, welches Gründe nennt, warum man Kindern von klein auf vorlesen sollte. Nun möchte ich dir aus meiner Erfahrung berichten, welche Vorteile uns das lesen gebracht hat, aber auch was die Studie dazu sagt. Viel Spaß beim Lesen!

1. Stärke Eltern-Kind-Beziehung

Das Vorlesen bringt viele Vorteile mit sich. Sie stärkt zumal die Eltern-Kind-Beziehung, fördert aber auch das Kind. Wir lesen immer zu festen Zeiten. Nämlich immer vor dem Schlafen gehen. Als mein Sohn noch Mittagsschlaf gemacht hat, haben wir 2-3 Bücher mittags gelesen und abends nochmal 1-3. Wir lesen immer die Pixi-Bücher, welche ich dir sehr Eltern mit Kleinkindern ans Herz legen kann. Sie sind klein, handlich, passen in jede Tasche und kosten nur 0,99 Euro pro Buch. Zudem hast du sie auch schnell vorgelesen.

Ich habe die Bücher immer mit Bedacht gekauft. Als wir mit dem Windeln abgewöhnen begonnen haben, habe ich ihm das Buch „Leo Lausemaus Lili geht auf’s Töpfchen gekauft“. Das hat uns zum Beispiel super unterstützt. Noch ein kleiner Tipp: Kinder verarbeiten die letzten 10-15 Minuten vor dem Einschlafen die ganze Nacht. Ich habe dann natürlich immer das Buch genommen, welches zu unserer Situation gerade super passte, damit er das über die Nacht noch einmal verarbeiten kann und es eben besser eingeprägt werden kann.

Durch die festen Vorlese-Zeiten, weiß mein Sohn auch, dass das unsere gemeinsame Quality Time ist. Hier werden wir nicht gestört und sind ganz für uns alleine, wo er Nähe und Zärtlichkeit bekommt. Dadurch wird die Beziehung nochmals gestärkt.

Während der Zeit findet natürlich auch ein reger Austausch zwischen uns statt. Kinder haben natürlich immer wieder Fragen, auch wenn man das Buch schon zig Mal vorgelesen hat. Es regt ihr Denken an und ist gut für die Sprachförderung.

2. Sprachförderung durch Bücher

Da kommen wir auch direkt zur Sprachförderung der Kinder. Durch das viele und regelmäßige Vorlesen wird das Lernen natürlich gefördert. Kinder stellen sehr viele Fragen und das Denken wird angeregt. Das Vorlesen an sich hat sehr viele Vorteile. Kinder lernen Empathie und fördern ihre Fantasie.

Durch die vielen verschiedenen Geschichten, stellen sie sich alles in ihren kleinen Köpfen vor, was ihre Fantasie fördert. Ihre Gehirnzellen werden besser vernetzt, da ihr Köpfchen ständig rattert während ihnen vorgelesen wird. Laut der Studie der Ohio State University lernen Kinder, denen regelmäßig, im besten Fall täglich, vorgelesen wird, leichter lesen. Ihre Rechtschreibung und Grammatik sind besser im Vergleich zu Kindern, denen nur selten oder nie vorgelesen wird. Kinder lernen somit auf spielerische Art und Weise.

3. Größerer Wortschatz und bessere Kommunikation

Laut der Studie der Ohio State University haben Kinder denen täglich mindestens ein Buch vorgelesen wird einen deutlich größeren Wortschatz. Sie hören im Schnitt bis zu 290.000 Wörter mehr bis zum fünften Lebensjahr, als Kinder denen nur selten vorgelesen wird.

Kinder hören aus Büchern neue Wörter, die sie im Kindergarten oder in der Schule vielleicht nicht hören. Sie sprechen Wörter besser und leichter aus, kommunizieren besser.

Dadurch, dass Kinder einen größeren Wortschatz haben, können sie sich besser ausdrücken. Dies ist sehr wichtig, wenn das Kind einmal Probleme hat, wenn es im Kindergarten oder in der Schule vielleicht geärgert oder gemobbt wird. Es kann seine Gefühle besser ausdrücken und die aktuelle Situation besser schildern.

Unsere Erfahrung

Mein Sohn und ich lesen mittlerweile seit 1 ½ bzw. 2 Jahren jeden Tag. Er ist jetzt 3 ½. Ich muss sagen, dass er bis zum zweiten Lebensjahr nicht viel gesprochen hat. Es waren vielleicht 30-40 Wörter die man aus seinem Mund hörte. Ich machte mir damals ehrlich gesagt auch keine Sorgen. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und entwickelt sich anders. Witzigerweise hat er aber ab seinem 2. Geburtstag von Tag zu Tag immer mehr gesprochen. Mit 2 ½ Jahren konnte er dann schon fließend und vor allem sauber sprechen. Das ging dann schlagartig. Natürlich haben wir ihn dabei auch gefördert. Saubere Aussprache, grammatikalisch, etc. Das alles natürlich auf eine spielerische Art und Weise, nie unter Druck.

Da ich als Kind und heute noch sehr gerne lese, wollte ich das meinem Sohn weitergeben. Natürlich nur, wenn es ihm Spaß macht. Aber welches Kind mag keine Bilderbücher und Geschichten? Er nimmt sich auch sehr oft selber Bücher und blättert darin rum und erzählt sich die Geschichten selber.

Seit September geht er nun in den Kindergarten. Da wir zu Hause nur serbisch sprechen, auf Anraten des Arztes, kannte er zum Eingewöhnungszeitpunkt vielleicht 20-30 deutsche Wörter. Die Erzieher waren sehr verwundert, als er bereits nach 4 Wochen kurze deutsche Sätze bilden konnte. Grammatikalisch natürlich nicht korrekt, aber für ein Kind, welches zu Beginn kaum deutsch gesprochen hat, ist das super. Das kommt vermutlich daher, weil er einen großen serbischen Wortschatz hat und diesen „einfach“ auf Deutsch übersetzt. Wer sich jetzt fragt „Wie kann dein Sohn nur 20-30 deutsche Wörter kennen, wenn du ihm die Pixi Bücher vorliest?“ bekommt folgende Antwort –> Ich habe die Bücher immer auf serbisch vorgelesen, sprich simultandolmetschen, wenn man das so nennen darf.

Hier ist nicht nur das Vorlesen ein Faktor, sondern auch der Charakter des Kindes. Unser Sohn ist an sich sehr kommunikativ und offen. Kinder die verschlossener sind, brauchen vielleicht etwas länger. Wie gesagt, jedes Kind hat sein eigenes Tempo und entwickelt sich anders. Das eine spricht mit 3 Jahren sauber und fließend, dafür ist das andere vielleicht motorisch fit. Fordert nicht zu viel von euren Kindern, sondern fördert es auf eine spielerische Art und Weise.