Konflikte gab es schon immer und es wird sie auch immer geben. Kinder begegnen diesen schon relativ früh. Es beginnt mit Konflikten zwischen Geschwistern, mit Freunden im Kindergarten oder auf dem Spielplatz. Kein Kind kann diese umgehen, aber es kann rechtzeitig lernen mit ihnen besser umzugehen. Hier sind ein paar Ansätze wie du deinem Kind dabei hilfst in solchen Situationen der Gewinner zu sein. Warum Gewinner? Weil es ihm dabei besser gehen wird. Denn mit diesen 5 Lösungen stärkst du dein Kind Konflikte selbstsicher ohne Gewalt und Provokation zu lösen.

1. Alternativen für Konflikte suchen – Stress vermeiden

Konflikte gibt es nicht nur zwischen Kindern. Diese gibt es natürlich auch zwischen Eltern und Kindern. Das ist aber nicht tragisch, sondern der beste Platz für die Praxis. Denn zu Hause fühlt sich dein Kind sicher und kann die Übungen somit leichter umsetzen und üben. Zu Hause ist nämlich die Vorbereitung, wenn es dann draußen einmal ernst wird. Du kennst die täglichen Konflikte – Dein Kind will sein Zimmer nicht aufräumen, es will nicht Zähne putzen, etc.

Nimm das Gespräch mit ihm auf und versucht gemeinsam eine Alternative zu finden. Lass es ruhig einmal überlegen. Es soll nämlich selbst auf die Lösung kommen. Lass es kreativ werden. Wenn es nicht alleine auf eine Alternative kommt, dann kannst du ihm natürlich unter die Arme greifen und helfen. Für fast jedes Problem gibt es eine Lösung. Ihr könnt das gerne auch spielerisch machen, in dem ihr eine Mindmap aufmalt und so eure Ideen sammelt.

2. In der Ruhe liegt die Kraft

Kinder reagieren oft sehr impulsiv. Ich sehe es an meinem 3 ½-jährigen Sohn. Wenn jemand sein Spielzeugauto anfasst, dann explodiert er direkt. Das ist natürlich die falsche Herangehensweise. Man muss ihnen beibringen, dass in der Ruhe die Kraft liegt. Wer gleich laut wird, riskiert damit, dass es zu noch größeren Problemen kommt. Hier kann man direkt den ersten Punkt übernehmen und gemeinsam Alternativen suchen wie man hier denn richtig reagieren kann. Beispiele:

  • Bleib ruhig und gelassen
  • Sag klar und deutlich was du möchtest und was nicht
  • Suche nach Alternativen

3. Mobber ignorieren

Es gibt sie überall, Kinder die Aufmerksamkeit bei anderen suchen. Sie schubsen oder beleidigen andere, nur damit sie im Mittelpunkt stehen. Diese meinen es meist gar nicht böse, sie möchten einfach nur, dass jemand mit ihnen spielt und ihnen Aufmerksamkeit schenkt. Vielleicht bekommen sie zu Hause zu wenig Aufmerksamkeit. Deshalb suchen sie sich diese woanders. Nur leider oft mit der falschen Art und Weise.

Bringe deinem Kind bei, dass es so ein Verhalten ignorieren soll. Sage ihm, dass Beleidigungen nur Tests und Meinungen von anderen sind. Viel wichtiger was andere über einen denken ist, was man selbst über sich denkt. Stärke die positive Meinung deines Kindes über sich selbst. Wenn dein Kind weiß, dass es nicht dumm, blöd, hässlich oder sonst etwas ist, dann kann es solche Beleidigungen und Tests ganz einfach ignorieren. In der Ruhe liegt die Kraft. Wenn dein Kind auf die Beleidigungen nicht reagiert, bekommt der Mobber keine Aufmerksamkeit und somit wird ihm ganz schnell langweilig. Er sucht sich dann das nächste Opfer, welches auf das Spiel eingeht, welches zurück beleidigt, etc. Hier besteht aber immer das Risiko, dass es zu Gewalt kommen kann.

Die eigene Gesundheit sollte deinem Kind wichtiger sein als eine blöde Diskussion die in Schläge übergehen kann.

4. Klare Kommunikation

Viele sprechen nicht das aus was sie denken. Das ist ein großes Problem. Oft kommt es deshalb zu Missverständnissen, die in Diskussionen oder Streit übergehen. Wir Erwachsenen sind schuld daran, weil wir es unseren Kindern falsch vorleben. Kennst du die Situation, wenn du mit deinem Kind auf dem Spielplatz bist und es macht etwas was es nicht machen soll? Was rufst du zuerst? Seinen Namen. Es reagiert aber nicht und macht einfach weiter. Dann rufst du vielleicht „Hör auf damit“. Aber mit was soll es denn aufhören? Bei uns beginnt es, dass wir nicht klar kommunizieren was wir möchten. Keiner kann Gedanken lesen. Genauso wenig kann dein Kind wissen was du mit „Hör auf damit“ meinst. Klar, es kann sich das vielleicht denken, aber gesagt hast du es nicht. „Hör auf mit dem Sand auf Kinder zu schmeißen“ wäre richtig. Hier weiß es nämlich ganz klar und deutlich was du von ihm willst.

Übt zu Hause die klare Kommunikation. Denn nur wer klar und deutlich sagt was er sich wünscht oder eben nicht wünscht, bekommt auch nur dann das richtige Ergebnis. Wie gesagt, niemand kann in unseren Kopf steigen und wissen welche Gedanken darin rumfliegen. Mit klarer Kommunikation können wir sehr viele Konflikte im Voraus vermeiden.

5. Hilfe holen, aber richtig

Manchmal helfen alle oben genannten Punkte nicht. Manche Menschen möchten einfach nicht auf uns hören und sind eben streitwillig. Bevor der Streit jedoch ausartet, sollte dein Kind Hilfe holen – und zwar richtig! Oft kommt es vor, dass Kinder von dem ganzen Geschehen nur 10 % weitervermitteln. Beispiel:

Dein Kind ist im Kindergarten und ihm wird der Ball weggenommen. Es kommuniziert dem Kind, welches den Ball weggenommen hat klar und deutlich was es möchte. „Gib mir den Ball zurück“. Und das mehrfach. Der Bösewicht möchte es aber nicht und beginnt dein Kind zu beleidigen. Da es zu Hause gelernt hat „In der Ruhe liegt die Kraft“ wiederholt es immer wieder „Gib mir den Ball zurück“. Dem Bösewicht wird das langsam nervig und sagt „Noch ein Wort und ich schlag dir eine runter“.

Spätestens in diesem Moment sollte dein Kind Hilfe holen. Wie holen sich die meisten Kinder Hilfe? Sie gehen zur Erzieherin und sagen „Frau Müller, Ben hat mir meinen Ball genommen und möchte ihn mir nicht zurückgeben. Können Sie mir helfen?“ Frau Müller sagt dann „Das schaffst du schon alleine.“ Was weiß Frau Müller aber nicht? Dass dein Kind mehrmals gesagt hat was es will, dass es beleidigt wurde und dass ihm Schläge gedroht wird.

Deshalb ist es ganz arg wichtig, dass man der Erzieherin die Situation von Anfang bis Ende genau schildert, damit sie sich ein richtiges Bild darüber machen kann und entscheiden kann, ob das Kind den Konflikt selber meistern kann, oder ob es tatsächlich Hilfe braucht.

Diese und weitere Punkte übe ich mit meinen Teilnehmern in meinen Kursen. Kinder sollen für die Zukunft gestärkt werden. Ich helfe ihnen dabei, dass sie das spielerisch lernen und sofort anwenden können. Dieses Jahr finden noch 2 Kurse statt. Danach geht es für mich in die Babypause. Mehr Informationen zu den Kursen findest du unter Termine.

Wenn du weitere Fragen hast, kannst du mir sehr gerne eine E-Mail schreiben.